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Porsche Taycan | silent killer

Die Zukunft ist angekommen, zumindest bei mir, wenn auch nur für einen Tag ^^
Als der BMW i3 vorgestellt wurde, konnte man in Graz eine Runde damit fahren, damals noch mit Instruktor. Elektroautos waren da kaum vertreten auf unseren Straßen und anscheinend hatte man Angst das man etwas kaputt macht oder aus Unwissenheit gleich darüber schimpft. Mittlerweile gehören sie zum Alltag. An jeder Ecke steht einer. Egal ob Tesla Taxi oder Leaf Zustellservice. Firmenautos und Private, nicht mehr wegzudenken. Und das obwohl noch immer zuwenig Ladestationen im Einsatz sind.
Große starke Stromer kosten jedoch richtiges Geld, gebrauchte kaum zu bekommen oder wenn dann in einer Preisklasse die etwas über meinem Limit liegt. Umso mehr freute ich mich, als ich von KFZ Hödl einen Porsche Taycan bekam für einen Tag. Danke Natalie 🙂

Gleich mal vorweg, ich bin absolut kein Gegner von E-Autos. Wer mich kennt wird wissen das ich mich schon länger damit beschäftige. Nur wie schon geschrieben, vernünftige kosten einfach viel zu viel und ne kleine lahme Ente mit wenig Ausstattung und Komfort brauch ich nicht. Wenn dann richtig.

Aber erst mal zum Porsche. Optisch ist der Taycan eine echte Augenweide. Front und Heckpartie sind wirklich brutal, ich liebe diese schmale lange Heckleuchte, das schaut in der Nacht so verdammt gut aus. Alles in allem ein wirklich gelungenes Design mit vielen tollen Details.
Von klein ist er weit weg und wo er auftaucht ist er der Star. Fahrkomfort ist trotz 22″ Räder wirklich gegeben und verschiedene Fahrwerkmodis geben ihr bestes dazu. Super viel Technik, viele Monitore, überall Touch.. fast etwas zuviel für mich. Die Bedienung ist, für mich, etwas zu aufwendig und teilweise unübersichtlich. Aber wird so sein wie damals beim Umstieg von Tastentelefon auf Smartphone.. Man gewöhnt sich daran und lernt damit umzugehen. Dann ist es sicher geiler. Er hat auch ein paar coole Features beim Cockpit, das finde ich echt gut gemacht und ich denke früher oder später wird es Firmen geben wo man Tachos so geil tunen kann, das man alles anzeigen kann was man möchte.
Der Sound.. kann man bei einem Elektroauto überhaupt von Sound reden? Keine Ahnung, aber im Grunde schleicht er sich an wie ein Panther, absolut lautlos. Aber im Sportmodus klingt er wie ein Hoover auf Steroide. Ich finds geil, passt wirklich gut! Zum Glück haben die Porsche Sounddesigner auf so unnötige Dinge wie „digitaler Verbrenner-Motorsound“ verzichtet, denn das hätte mir sicher die Tränen in die Augen getrieben.

Sportmodus. Da ich schon beim Thema bin. Dieses Auto ist definitiv ein Knackabreisser. Du willst deine Schwiegermutter loswerden? Kein Problem, hol dir einen Taycan und knall mit Gasstößen den Akku leer, das hält niemand durch.
Hmmm. Gas geben, sagt man das noch so bei eine Eletroauto?

Aber wieder zurück zum Sportmodus. Wenn man vom Stand wegballert hört es sich an wie ein ferngesteuertes Auto auf Steroide mit Allrad und ca. 2.400kg das krampfhaft versucht die Grätsche zwischen Traktion und Drehzahl zu manövrieren. Das ist so geil das es schon fast weh tut. Aber da der Akku dann auch recht schnell wieder leer ist, ist die Freude nicht ganz grenzenlos. Aber bei normaler fahrweise und ein wenig Spaß bei Kreuzungen oder Ortsausfahrten ist der Verbrauch halb so schlimm. Die angezeigte Reichweite passt sich auch dem jeweiligen Fahrstil an, daher kann man das sehr gut managen. Der Taycan fühlt sich wirklich gut an. Kurvenlage, Feedback, usw. Da merkt man auch die Herkunft.

Mein Fazit:
Ein echt wirklich gutes Auto mit sehr hoher Qualität, aber ich denke er würde sich auf einer großen Rennstrecke wohler fühlen wie im Stadverkehr. Emotional hat er mich nicht 100% überzeugt, mir fehlt einfach ein richtiger Sound, von einem Benziner, mit Auspuff und so. Brummen, knallen, whatever. Aber ich denke er wird genug Freunde finden die genau so einen Silent Killer haben wollen und ich hoffe man sieht bald mehr davon auf der Straße.

Published in85mm f/1.8KFZ HödlNikon D600PorscheSedanSportwagentestedvehicles